Steuern und Vorschriften beim Hauskauf auf den Kanarischen Inseln

  • 27.05.2025
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Steuern und Vorschriften beim Hauskauf auf den Kanarischen Inseln

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung

  2. Warum in Immobilien auf den Kanarischen Inseln investieren?

  3. Immobilienmarktübersicht

  4. Rechtlicher Rahmen für Eigentum

    • 4.1 Schutzrechte

    • 4.2 Grundbuch und Eigentumsurkunden

  5. Steuern beim Hauskauf

    • 5.1 Grunderwerbsteuer (ITP)

    • 5.2 IGIC und Stempelsteuer auf Neubauten

    • 5.3 Notar- und Grundbuchkosten

    • 5.4 Rechts- und Verwaltungskosten

  6. Jährliche Steuern und laufende Kosten

    • 6.1 IBI (Grundsteuer)

    • 6.2 Abfallsteuer (Basura)

    • 6.3 Gemeinsame Kosten

    • 6.4 Vermögenssteuer

    • 6.5 Einkommensteuer auf Mieteinnahmen

  7. Mehrwertsteuer und Erbschaftsteuer

    • 7.1 Verkauf der Immobilie: Kapitalertragsteuer

    • 7.2 Erbschaft- und Schenkungsteuer

  8. Steuerliche Behandlung von Einwohnern im Vergleich zu Nicht-Einwohnern

    • 8.1 Steuern für Nichtansässige

    • 8.2 Ansässigkeit erlangen: Steuerliche Konsequenzen

  9. Steuervorteile der Kanarischen Inseln

    • 9.1 ZEC (Zona Especial Canaria)

    • 9.2 Reduzierter IGIC-Satz

  10. Rechtliche Schritte im Kaufprozess

    • 10.1 NIE-Nummer

    • 10.2 Rechtsrecherche

    • 10.3 Privatvertrag und Kaution

    • 10.4 Abschluss mit dem Notar

  11. Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten

  12. Beauftragung eines Rechtsanwalts oder Immobilienberaters

  13. Zusammenfassung und Expertentipps


1. Einleitung

Die Kanarischen Inseln, ein spanischer Archipel vor der Nordwestküste Afrikas, sind ein erstklassiger Standort für Immobilieninvestitionen. Dank des angenehmen Klimas, des stabilen Immobilienmarktes und des günstigen Steuerklimas ziehen die Inseln jedes Jahr Tausende ausländische Käufer an. Um eine kluge Investition zu tätigen, ist es wichtig, Steuern und Vorschriften zu verstehen.

2. Warum in Immobilien auf den Kanarischen Inseln investieren?

  • Ganzjähriger Sonnenschein und milde Temperaturen

  • Attraktive Preise im Vergleich zum spanischen Festland

  • Starke Nachfrage nach Mietwohnungen, insbesondere in touristischen Gebieten

  • Günstige Steuerbelastung im Vergleich zu anderen spanischen Regionen

  • Zugang zum EU-Recht und Schutz

3. Überblick über den Immobilienmarkt

Der Markt ist vielfältig: Luxusvillen auf Teneriffa und Gran Canaria, Strandapartments auf Lanzarote und Fuerteventura sowie erschwingliche Landhäuser auf La Palma oder El Hierro. Die Preise variieren je nach Insel und Standort, aber die Nachfrage bleibt dank Lifestyle-Käufern und Investoren hoch.

4. Rechtlicher Rahmen für Eigentum

4.1 Schutzrechte

Ausländern steht es frei, auf den Kanarischen Inseln Eigentum zu erwerben und zu besitzen, unabhängig davon, ob sie dort ansässig sind oder nicht.

4.2 Grundbuch und Eigentumsurkunden

Alle Transaktionen müssen beim Grundbuchamt (Registro de la Propiedad) registriert werden, das das Eigentum rechtlich schützt und die damit verbundenen Belastungen erfasst.

5. Steuern beim Hauskauf

5.1 Grunderwerbsteuer (ITP)

Für bestehende Häuser beträgt die ITP auf den Kanarischen Inseln 6,5 % und ist damit niedriger als die 7–10 % auf dem Festland.

5.2 IGIC und Stempelsteuer auf Neubauten

Für neue Wohnungen von Projektentwicklern gelten:

  • 7 % IGIC (Kanarische Mehrwertsteuer)

  • 1 % Stempelsteuer (Actos Jurídicos Documentados)

5.3 Notar- und Grundbuchkosten

  • Notargebühren: 0,5%–1% des Verkaufspreises

  • Grundbuchkosten: 0,3 %–0,7 %

5.4 Rechts- und Verwaltungskosten

  • Anwalt: 1%–1,5% des Kaufpreises sind üblich

  • Weitere Kosten: Übersetzungen, Zertifikate und NIE-Antrag

6. Jährliche Steuern und laufende Kosten

6.1 IBI (Grundsteuer)

Jährlich an die Gemeinde zu zahlen, in der Regel 0,4 %–1,1 % des Katasterwertes.

6.2 Abfallsteuer (Tasa de Basura)

Wird von der Gemeinde erhoben; in der Regel 100–200 € pro Jahr, je nach Standort und Größe.

6.3 Gemeinsame Kosten

Gilt für Wohnungen oder Gemeinschaftseinrichtungen; in der Regel 50–200 € pro Monat.

6.4 Vermögenssteuer

Gilt für Werte über 700.000 € pro Person. Zinssätze zwischen 0,2 % und 2,5 %.

6.5 Einkommensteuer auf Mieteinnahmen

  • Einwohner: im gesamten steuerpflichtigen Einkommen enthalten

  • Nichtansässige: 19 % auf das Nettoeinkommen (EU/EWR); 24 % für andere

7. Mehrwertsteuer und Erbschaftsteuer

7.1 Verkauf der Immobilie: Kapitalertragsteuer

  • Nichtansässige: 19 % auf den realisierten Gewinn

  • 3% werden beim Verkauf standardmäßig einbehalten

  • Reduzierung bei Wiederanlage oder Wohnstatus möglich

7.2 Erbschaft- und Schenkungsteuer

  • Es gelten regionale Ausnahmen, die oft günstiger sind als auf dem Festland

  • Nahe Angehörige zahlen manchmal nichts oder nur sehr wenig

8. Steuerliche Behandlung von Einwohnern im Vergleich zu Nicht-Einwohnern

8.1 Steuern für Nichtansässige

Nichtansässige müssen eine Steuererklärung für Immobilieneinkommen einreichen und einen fiktiven Mietwert angeben, wenn die Immobilie nicht vermietet wird.

8.2 Ansässigkeit erlangen: Steuerliche Konsequenzen

Jeder, der mehr als 183 Tage im Jahr in Spanien lebt, wird zum Steuerinländer. Damit sind Pflichten verbunden, aber auch Vorteile wie Abzüge und Zugang zu Pflegeleistungen.

9. Steuervorteile der Kanarischen Inseln

9.1 Zona Especial Canaria (ZEC)

Sondersteuergebiet für Unternehmen (keine Privatpersonen) mit einem ermäßigten Körperschaftsteuersatz von 4 %.

9.2 IGIC statt IVA

Auf den Kanarischen Inseln gelten 7 % IGIC anstelle der 21 % Mehrwertsteuer auf dem Festland.

10. Rechtliche Schritte im Kaufprozess

10.1 NIE-Nummer

Für jede Transaktion ist eine ausländische Identifikationsnummer erforderlich.

10.2 Rechtsrecherche

Inklusive Grundbuchprüfung, Genehmigungen und Belastungen der Immobilie.

10.3 Privatvertrag und Kaution

Üblich ist eine 10%ige Anzahlung mit klaren Konditionen vor der notariellen Übergabe.

10.4 Abschluss mit dem Notar

Unterzeichnung der Escritura Pública beim Notar, anschließende Eintragung im Grundbuchamt.

11. Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten

  • Beauftragen Sie keinen unabhängigen Anwalt

  • Zu hohe Zahlungen aufgrund mangelnder Marktkenntnisse

  • Versteckte Gebühren oder Schulden

  • Missverständnisse über touristische Vermietungslizenzen

12. Einschaltung eines Rechtsanwalts oder Immobilienberaters

Wir empfehlen dringend die Einschaltung eines unabhängigen Anwalts vor Ort. Vermeiden Sie vom Verkäufer vorgeschlagene Anwälte.

13. Zusammenfassung und Expertentipps

  • Rechnen Sie mit zusätzlichen 10–12 % auf den Kaufpreis für Steuern und Gebühren

  • Profitieren Sie von Steuervorteilen auf den Kanarischen Inseln

  • Prüfen Sie die Mietoptionen für Touristen sorgfältig

  • Überprüfen Sie Eigentumstitel und Registrierungen gründlich

Der Kauf einer Immobilie auf den Kanarischen Inseln ist eine kluge Entscheidung – solange Sie sich gut vorbereiten. Mit ausreichenden Kenntnissen der Vorschriften und Steuern können Sie kostspielige Fehler vermeiden und ein reibungsloses Einkaufserlebnis genießen.

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